Gerade auf dem Land ist schnelles Internet rar. Wenn es denn überhaupt welches gibt. Gerade für mobile Anwendungen, wie top farmplan, ist das Internet Voraussetzung. Wir haben uns deshalb mit dem derzeitigen 5G-Netzausbau beschäftigt und geben Dir einen kleinen Überblick.
Noch nicht einmal 9 Jahre nachdem das LTE-Netz startete, steht der Nachfolger schon in den Startlöchern. Kurz „5G“ genannt, soll dieser alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen. Die Versteigerung der Frequenzen für das 5G Netz startet am 19.03.2019. Doch derzeit legen die Mobilfunkanbieter Klageschriften ein. Und zwar aufgrund der von der Bundesnetzagentur gestalteten Vergaberegeln. Die Anbieter versuchen die Versteigerung zu verschieben, was laut Experten eher unwahrscheinlich scheint.
Derzeit setzen die Mobilfunkanbieter die Verpflichtungen aus dem Jahr 2015 um. Die letzte Frequenzvergabe hatte die Auflage, dass bis zum 31. Dezember 2019, 98 % der Haushalte mit 50 Mbit/s im Funkbereich versorgt sein müssen. Bis Ende 2022 soll sich das auf 100 Mbit/s erhöhen. Was in den Städten schon Standard ist, könnte im Außenbereich für einen erheblichen Fortschritt sorgen. So soll 5G bis zu 100-mal schneller sein, als der bisherige Standard LTE. Dafür ist ein größeres Frequenzspektrum von 24 GHz vorgesehen. Für LTE werden Frequenzbänder im Bereich von bis zu 2,6 GHz genutzt.
Lokales Roaming könnte die Versorgung verbessern. Dabei würden sich die verschiedenen Mobilfunkanbieter einen 5G-Masten teilen. Der Anbieter, der die Investition getätigt hat, müsste dann von dem Mitnutzer dafür entschädigt werden. Jedoch sehen die Unternehmen das anders. Ihre Investitionen würden damit entwertet.
Für die Landwirtschaft bedeutet das eine schnellere Datenübertragung und damit die mögliche Kommunikation von Maschine zu Maschine. Autonomes Fahren, auf dem Feld, ist schon jetzt möglich, jedoch könnte dann z. B. der Drescher in Echtzeit mit dem abfahrenden Traktor „Sprechen“ und ihm Standort und Füllstand mitteilen. Je nach Einstellung kann der Traktor dann selbstständig zum Drescher fahren und diesen entleeren. Zusätzlich wird das Wetter abgefragt. Der Landwirt kriegt die Daten an sein Smartphone gesendet und kann dementsprechend eingreifen. Dadurch kann noch nachhaltiger und präziser gewirtschaftet werden. Ein weiterer Sensor überwacht den Fütterungsstand und meldet diesen an den Futterroboter. Der fährt selbstständig zu den einzelnen Silos und stellt die passende Ration zusammen. Natürlich zugeschnitten auf das Alter und Gewicht der Tiere. Der Landwirt bekommt dann die Meldung über die Maschinen und kann eingreifen, wenn Handlungsbedarf entsteht. Die entstandenen Daten kann der Bauer dann auf dem heimischen PC auswerten und analysieren.
Bleibt die Frage, wie die Anbieter den Netzausbau umsetzen. Durch die zur Verfügung stehenden Bänder, zwischen 3400 und 3700 MHz, sinkt die Reichweite der Mobilfunkstationen. Dadurch müssen in kürzerer Entfernung mehr Antennen aufgestellt werden. Das treibt die Kosten für die Anbieter in die Höhe. Für den ländlichen Raum könnte das bedeuten, wieder einmal hintenanzustehen.